Als wir erstmals auf die Idee kamen, gemeinsam Kinderbücher zu gestalten, haben wir uns noch gar keine Gedanken um die Produktion der Bücher gemacht. Da war erst mal nur die Idee, die Tiere auf der IUCN Redlist zu nehmen und einige von ihnen in Büchern mit lustigen Reimen zu beschreiben, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Letztes Jahr haben wir dann das erste Buch vom „Pangolin“ fertig gestellt – das Pangolin war das erste Tierchen, über das wir gesprochen haben und seine Geschichte war der Auslöser für unsere Idee. Also war es fast logisch, dass dies unser erstes veröffentlichtes Buch werden sollte.
Nachdem Maxi einige Bilder illustriert und ich am Text gefeilt hatte, haben wir uns erst mal über das Format unterhalten. Wollen wir ein großen Buch? Das wäre zwar schön für die Bilder, aber für unsere Zielgruppe vielleicht auch schwierig zu halten. Als nächstes hatten wir die Idee, eine Art Pixie-Buch zu machen, schön klein und unkompliziert in der Herstellung.
Allerdings stellten wir schnell fest, dass auf diesem kleinen Format einige der Bilder nicht die Wirkung hatten, die wir erzielen wollten und wir auch nicht alle Zusatzinformationen unterbringen konnten, die wir gern noch einfügen wollten.
Also einigten wir uns am Ende auf ein mittelgroßes Format und beschlossen auch im Softcover-Bereich zu bleiben, damit auch kleine Kinderhände die Bücher gut halten und blättern können.
Aber wie drucken lassen? Da eines unserer persönlichen Themen Nachhaltigkeit ist, wollten wir von synthetischen, gestrichenen Papieren Abstand halten und gern ein Naturpapier verwenden. Gängige Naturpapiere haben eine schöne Griffigkeit, und inzwischen gibt es eine große Auswahl mit teilweise auch hohem Weißanteil. Aber ginge es nicht noch nachhaltiger?
Stichwort: Graspapier
Als wir recherchierten kamen wir auf eine Papiersorte, die es zwar schon lange Zeit gibt, allerdings eher selten von Druckereien angeboten wird: Graspapier. Das klang gut und es hat auch riesige ökologische Vorteile:
Allein für den deutschen Papierbedarf werden jedes Jahr rund vier Millionen Bäume gefällt. Würde man nur 25 Prozent des deutschen Papierbedarfs mit schnell nachwachsenden Einjahrespflanzen wie Gras oder Stroh statt Holz produzieren, blieben jedes Jahr eine Million Bäume erhalten. Auf den Weltmarkt hochgerechnet, hätte dies signifikant positive Auswirkungen auf die CO2-Emissionen und damit einen messbaren Einfluss auf das Weltklima. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Herstellung von Recyclingpapier die Zellstoffherstellung und damit ebenfalls den Verbrauch von Holz voraussetzt. Altpapierfasern werden in Deutschland in statistischen Mittel in nur 5 bis 7 Verwendungen „endgültig“ verbraucht und dürfen in Lebensmittelverpackungen im Direktkontakt gar nicht eingesetzt werden.
Quelle: Wikipedia
Unsere Entscheidung war gefallen: wir drucken auf Graspapier. Auch wenn wir somit weniger Kontrolle über das letztendliche Aussehen der Bücher haben, denn Graspapier sieht immer etwas unterschiedlich aus und die Struktur kann sich von Marge zu Marge sehr unterscheiden, was sich auf den Farbauftrag auswirkt. Aber wenn wir schon etwas produzieren, um es in Kinderhände- und Zimmer weiterzugeben, dann wollen wir auch ein ökologisch sinnvolles Papier einsetzen.